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NEU: Organisation im Studium und darüber hinaus

    Nachteilsausgleiche

    Dieser Leitfaden erklärt dir, wie du Nachteilsausgleiche beantragst, welche Nachweise notwendig sind und wie die Umsetzung in Prüfungen organisiert wird. Er enthält eine realistische Zeitplanung, Hinweise für mathematische Prüfungen sowie Anforderungen bei Blindheit oder Sehbeeinträchtigung, zum Beispiel Screenreader, Braillezeile, MathML statt Formelscreenshots, taktile Grafiken, Vorlesen durch Assistenzkräfte oder das Diktieren der Lösungen.

    Zeitplan mit klaren Schritten

    8–10 Wochen vor der Prüfung

    Du klärst Zuständigkeiten wie Behindertenbeauftragte, Prüfungsamt, Prüfungsausschuss und Lehrperson. Danach stellst du eine erste Anfrage und gibst einen kurzen Überblick zu deinem Bedarf und den Fristen. Du prüfst vorhandene Nachweise wie ärztliche Stellungnahmen und eventuell deinen Schwerbehindertenausweis. Falls du Assistenzkräfte brauchst, klärst du, ob sie von der Hochschule, Dienstleistern oder privat organisiert werden. Wenn du noch keine generelle Anerkennung deines Nachteilsausgleichs hast, beantragst du diese.

    4–6 Wochen vor der Prüfung

    Du stellst den formellen Antrag für die konkrete Prüfung und benennst exakt die gewünschten Maßnahmen. Wenn die Lehrveranstaltung Tafelarbeit nutzt, vereinbarst du, wie die Aufgabe barrierefrei bereitgestellt wird. Wenn Assistenzkräfte vorgesehen sind, definierst du ihre Rollen wie Vorlesen oder Mitschrift nach Diktat und klärst Vertraulichkeit sowie Schulung.

    2 Wochen vor der Prüfung

    Du solltest die schriftliche Bestätigung des Prüfungsamts vorliegen haben. Dann organisierst du einen Technik- und Organisations-Probetermin: Raum, Stromversorgung, Software, Braillezeile, Druck taktiler Grafiken, Vorlese- und Diktatabläufe, Nutzung der Punktschriftmaschine oder der taktilen Zeichentafel. Zudem legst du einen Alternativplan fest: Ersatzgerät, Offline-Profil, Ersatzassistenz und Ansprechperson.

    3–5 Tage vor der Prüfung

    Du prüfst die Materialien final: keine Formeln als Bilder, klare Struktur, vollständige Aufgabenstellung. Du bestätigst die Assistenzkräfte und klärst Ort und Uhrzeit.

    Am Vortag

    Du testest alle Geräte, lädst Akkus und packst Hilfsmittel wie Punktschriftmaschine oder taktile Zeichentafel ein. Notfallkontakte speicherst du ab.

    Am Prüfungstag

    Sei rechtzeitig vor Ort, teste die Technik und bestätige kurz vor Beginn die Absprachen. Nach der Prüfung hältst du fest, was gut lief und wo es Hürden gab.

    Was gehört in den Antrag

    Beschreibung der Beeinträchtigung in funktionaler Sprache

    Du erklärst, welche Formate, Hilfsmittel und Arbeitsweisen du brauchst. Beispiele sind HTML/MathML oder LaTeX-Quellen, Vorlesen durch Assistenzkräfte sowie Diktat der Lösungen.

    Konkrete Maßnahmen für die Prüfung

    Dazu gehören verlängerte Bearbeitungszeit, ein ruhiger Raum, eigene Hardware im Offline-Betrieb, barrierefreie Materialien ohne Formelscreenshots, taktile Grafiken, Vorlesekraft, Diktat an Schreibassistenz, Punktschriftmaschine, taktile Zeichentafel und zusätzliche Pausen.

    Mathematische Besonderheiten

    Formeln müssen linear navigierbar sein. Grafiken brauchen taktile Alternativen oder klare verbale Beschreibungen. In mündlichen Prüfungen brauchst du einen eindeutigen Ablauf und eventuell Vorlesen oder MathML-Ausgaben.

    Notwendige Nachweise

    Eine ärztliche Stellungnahme beschreibt funktionale Auswirkungen. Optional legst du deinen Schwerbehindertenausweis und frühere Bewilligungen bei.

    Typische Maßnahmen mit Begründungen

    Verlängerte Zeit, weil Screenreader- und Braille-Navigation sowie Vorlesen und Diktieren zusätzliche Zeit erfordern.

    Ein separater Raum, weil akustische Störungen das Arbeiten mit Sprachausgabe beeinträchtigen.

    Eigene Hardware, weil individuelle Konfigurationen nötig sind.

    Barrierefreie Materialien, weil nur damit eigenständiges Arbeiten möglich ist.

    Taktile Grafiken, damit du Diagramme und Geometrie erfassen kannst.

    Vorlesekraft für komplexe Formeln.

    Diktat an Schreibassistenz, wenn Eingaben erschwert sind.

    Punktschriftmaschine und taktile Zeichentafel für Notizen, Rechenwege und Skizzen.

    Checkliste Antrag

    Zuständigkeit und Frist klären.

    Bedarf funktional beschreiben.

    Maßnahmen konkret auflisten.

    Nachweise beifügen.

    Technik, Raum und Assistenz klären.

    Frist für Rückmeldung angeben.

    Checkliste Technik- und Organisations-Probetermin

    Raum mit Ruhe, Steckdosen und geeignetem Licht.

    Hardware wie Laptop, Braillezeile, Netzteile, Ersatzgerät.

    Softwareversionen und Offline-Profile.

    Probeaufgaben in barrierefreien Formaten.

    Taktile Grafiken testen.

    Assistenzrollen und Vertraulichkeit klären.

    Punktschriftmaschine und Zeichentafel prüfen.

    Kontaktpersonen festhalten.

    Protokoll anfertigen.

    Datenschutz und Fairness

    Du teilst nur notwendige Informationen. Assistenzkräfte müssen zur Vertraulichkeit verpflichtet sein und geben keine inhaltliche Hilfe. Du dokumentierst Ergebnisse und nutzt sie in Folgeprüfungen. Ziel ist die Beseitigung behinderungsbedingter Barrieren, nicht das Absenken der Prüfungsanforderungen.

    Häufige Sonderfälle

    In mündlichen Prüfungen brauchst du eine klare Struktur und eventuell Vorlesen oder Diktieren.

    Bei Online- oder Proctoring-Prüfungen musst du vorab klären, dass Screenreader, Braillezeile, Vorlesekraft und Diktat zulässig sind.

    In Praktika, Laboren oder bei Tafelarbeit brauchst du barrierefreie Aufgaben, Assistenz bei visuellen Arbeitsschritten sowie taktile Alternativen für Skizzen.


    Zeitmanagement

    Obwohl du durch deinen Studienplan einen zeitlichen Rahmen vorgegeben hast, treten viele Probleme aufgrund von Fehlplanungen im Zeitmanagement auf. Oft wird der zeitliche Anteil, den das Studium im Leben einnimmt, unterschätzt. Für einen guten Beginn und das erfolgreiche Beenden eines Studiums in angemessener Zeit sind gute Zeiteinteilung und Selbstorganisation das A und O. Patentrezepte gibt es nicht. Doch dieser Abschnitt kann dir als Anregung dienen, dein eigenes Zeitmanagement zu überdenken und den Aufwand, den das Studium mit sich bringt, besser einzuschätzen.

    Wie viel Zeit wozu?

    Der erste Schritt: Verschaffe dir Klarheit darüber, wofür du Zeit benötigst und wie viel. Wenn dir das spontan schwerfällt, kannst du dich zunächst mit deiner täglichen Zeiteinteilung genauer beschäftigen. Du kannst auch eine Woche lang protokollieren, wofür du deine Zeit verwendet hast. Sei in dieser Phase ehrlich zu dir selbst. Nicht immer ist es angenehm, wenn man erkennt, wofür die Zeit durch die Finger geronnen zu sein scheint.

    Im Studium bietet es sich an, den Stundenplan als erste Grundlage zur Orientierung zu nutzen. Hierbei müssen die Studien- und Prüfungsordnung berücksichtigt werden, die festlegen, welche und wie viele Veranstaltungen du pro Semester belegen musst.

    Neben den Zeiten für das Studium musst du auch die Zeitphasen einbeziehen, die du für alltägliche Dinge brauchst wie Schlafen, Essen, Pflege, Hausarbeit, Treffen mit Freunden und Familie, Freizeitaktivitäten.

    Bewerte nun deine Zeitaufstellung hinsichtlich folgender Leitfragen:

    Was mache ich in der Woche wann? Wofür verwende ich die meiste Zeit?

    Was muss ich am dringendsten erledigen und was ist eher unwichtig? Welche Dinge sind Zeitverschwender?

    Wie kann ich bestimmte Aufgaben besonders effektiv und zeitsparend erledigen? Bringt mich die Umstellung meiner methodischen Herangehensweise weiter?

    Gibt es größere Zeitintervalle, die unbestimmt verlaufen sind?

    Gibt es Dinge, die mir eigentlich wichtig wären, aber es fehlt die Zeit?

    Wo will ich langfristig hin?

    Versuche nun aufgrund deiner Analyse einen neuen Wunsch-Wochenplan zu erstellen. Prüfe regelmäßig, ob du ihn einhalten kannst. Es gelingt dir nicht?

    Mögliche Gründe für Zeitverlust

    Der Zeitplan ist unrealistisch, weil einige Aufgaben immer länger dauern als geplant.

    Du schiebst Dinge vor dir her und am Ende fehlt dir die Zeit.

    Du bist ausgepowert und arbeitest deshalb ineffektiv.

    Du verweilst zu lange bei Kleinigkeiten.

    Die Studienberatung an deiner Hochschule kann dir weitere wertvolle Tipps zum Zeitmanagement geben. Meist werden auch Kurse zum Thema Zeitmanagement angeboten. Auch Lernen will gelernt sein. Oft wissen Studierende zu Beginn des Studiums nicht, wie man das Lernen richtig angeht.

    Eigenverantwortung und Effektivität

    In der Schulzeit sind noch sehr klare Strukturen extern vorgegeben. Viele Studienanfänger stehen daher vor dem Problem, dass sie nicht mehr ermahnt und aktiv angesprochen werden. Es fällt niemandem auf, wenn du nicht zu Veranstaltungen erscheinst. Es gibt verlockende Freizeitangebote.

    Es ist ein wichtiger Teil des Studiums, zielorientierte Organisation und eigenverantwortliches Lernen zu erlernen. Du musst selbst entscheiden, an welchen Vorlesungen, Seminaren und Übungen du teilnimmst und dich eigenständig dafür anmelden. Du musst dich auch selbst um Lehrbücher, Literatur und Skripte kümmern. Besonders in der Lernphase ist es wichtig, vorbereitende Unterlagen rechtzeitig zu besorgen.

    Einschreibe- und Abgabefristen müssen eingehalten werden. Bei Hausarbeiten solltest du Zeit- und Schreibepläne erstellen.

    Wenn du unter permanenter Zeitnot leidest, könnte es daran liegen, dass du zu viel Zeit für verschiedene Dinge benötigst. Prüfe, ob Beschleunigungen möglich sind.

    Gerade für sehgeschädigte Studienanfänger ist Arbeitstechnik sehr wichtig. Hier stellt sich auch die Frage, ob deine Zeitprobleme mit nicht optimaler Hilfsmittelausstattung zusammenhängen. Ein Stichwort ist Lesegeschwindigkeit.

    Realistische Ziele

    Unabhängig von Vorgaben, bis wann Prüfungsleistungen zu erbringen sind, solltest du prüfen, ob diese für dich erreichbar sind. Meist zeigt sich früh, wenn ein Ziel unrealistisch ist. Beuge vor, damit du nicht ständig enttäuscht und demotiviert bist.

    Ein gutes Mittel, um Ziele realistisch einzuschätzen, sind To-Do-Listen, in denen du auch Zeitphasen festlegst. So behältst du besser den Überblick und teilst die Arbeit sinnvoll ein. Schau regelmäßig hinein und halte die Listen aktuell.

    Warte nicht, bis es zu spät ist. Nimm Kontakt mit zuständigen Einrichtungen wie der Studienberatung oder Fakultätsorganen auf.

    Um dein Arbeitsvolumen und deine Arbeitsweise besser beurteilen zu können, kannst du auch Kurse besuchen, die meist von Studienberatungsstellen angeboten werden.

    Wenn du dich aufgrund der Stoffmenge ständig mit anderen Dingen beschäftigst, kann eine Beratung oder ein Kursangebot dringend notwendig sein. Dort lernst du mehr zu innerer Ausgeglichenheit und wie du Kompromisse entwickeln kannst.

    Behinderungsbedingter Mehraufwand

    Auch bei bester Arbeitstechnik und Hilfsmittelausstattung wird es Aufgaben geben, bei denen du aufgrund deiner Behinderung mehr Zeit brauchst. Rechne damit und plane entsprechend. Kommuniziere dieses Problem mit Lehrenden und Mitstudierenden.

    Gute Lerngruppen können diesen Mehraufwand teilweise kompensieren. Es gibt Dinge, die du vielleicht schneller kannst als andere.

    So können beispielsweise viele Blinde sehr schnell und fehlerfrei am PC tippen. Dadurch kannst du dich in Gruppenarbeiten einbringen. Beim Recherchieren hingegen benötigst du oft mehr Zeit.

    Prüfe auch, ob du Zeit sparen könntest, wenn du andere Hilfsmittel nutzen würdest.

    Alternativer Studienplan?

    In vielen Fällen kannst du aufgrund deiner Behinderung nicht im gleichen Tempo wie nichtbehinderte Kommilitonen studieren. Das wertet dich nicht ab. Du hast ein Recht darauf, mehr Zeit zu benötigen. Die Studienwahl spielt dabei eine Rolle: Manche Fächer sind wahre Zeitfresser.

    Ob und wann ein alternativer Studienplan mit größeren Zeitfenstern oder Urlaubssemestern sinnvoll ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Hole dir dazu Beratung.

     


     

    Uni-interne Community: Buddyprogramme und Mentoring

    Mentoring und Community helfen dir, schneller Lösungen zu finden, Erfahrungen zu teilen und Hürden früh zu erkennen. Dieser Abschnitt zeigt dir, wie du ein Buddy-Programm aufbaust, Peer-Mentoring organisierst, Fachgruppen nutzt und inklusive Veranstaltungen planst. Wenn du Mitglied im DVBS bist, kannst du zusätzlich kostenlose Rechtsberatung durch die Kanzlei Rechte behinderter Menschen (rbm) erhalten, sofern die Rechtsfragen im Zusammenhang mit deiner Sehbehinderung stehen.

    Buddy-Programm (1 zu 1-Begleitung, falls an der Hochschule vorhanden)

    Das Ziel eines Buddy-Programms ist ein schneller und sicherer Einstieg in den Studienalltag. Dazu gehört konkrete Unterstützung in Kursen, bei Materialien, Workflows oder der Orientierung auf dem Campus.

    Beim Matching werden Fachnähe, Semesterstand, zeitliche Verfügbarkeit und gegebenenfalls genutzte Technologien wie Screenreader oder Low-Vision-Setups berücksichtigt.

    Der Ablauf beginnt in der Regel mit einem Kennenlerntermin und einer gemeinsamen Zielvereinbarung von drei bis fünf Zielen. Alle zwei Wochen findet ein Check-in von etwa 30 Minuten statt.

    Das Programm ist freiwillig. Es gelten klare Grenzen, zum Beispiel keine inhaltliche Prüfungshilfe. Vertraulichkeit sollte vereinbart werden.

    Peer-Mentoring (kleine Gruppen)

    Peer-Mentoring bündelt Erfahrungen und ermöglicht dir, Lösungen zu vergleichen, beispielsweise bei MathML-Workflows, taktilen Grafiken oder organisatorischen Fragen rund um Prüfungen.

    Die Gruppen bestehen aus drei bis sechs Personen und arbeiten mit einer festen Moderation, die im Wechsel übernommen wird. Jedes Treffen hat einen Themenplan und dauert 30 bis 60 Minuten.

    Als Ergebnis wird ein kurzes Protokoll erstellt mit den Punkten „Was hat funktioniert?“ und „Was probieren wir als Nächstes?“.

    Unterstützend wirken Vorlagen, Checklisten und Workflows, etwa im Bereich Screenreader.

    Fachgruppen und Netzwerke

    Fachschaften und Institute können durch Aushänge oder Ankündigungen auf Buddy- oder Peer-Mentoring-Gruppen aufmerksam machen und Räume sowie Termine koordinieren.

    Hochschulweite Communities wie Behindertenbeauftragte, Servicestellen oder Lernzentren bieten Zugang zu technischen Leihpools und Schulungen.

    Uni-Community finden – so startest du

    Nutze die Einführungs- oder Erstiwoche, um gezielt in Tutorien und Einführungskursen nach Mitstreitenden zu fragen und deine Ziele kurz zu erklären.

    Sprich Studierende höherer Semester an, frage nach erprobten Lösungen und gewinne gegebenenfalls Mentorinnen oder Mentoren.

    Kontaktiere Fachschaften oder Lehrstühle, um Ankündigungen zu veröffentlichen oder Räume zu organisieren; bitte eventuell um einen kurzen Hinweis in Lehrveranstaltungen.

    Stelle eine barrierearme Nachricht für Lernplattformen oder Messenger zusammen, um dich digital sichtbar zu machen.

    Leitfäden für Rollen

    A) Leitfaden für Mentorinnen und Mentoren

    Zu Beginn sollten Erwartungen geklärt und Kommunikationswege sowie die Taktung festgelegt werden, beispielsweise alle 14 Tage für 30 Minuten.

    Der Schwerpunkt liegt auf Arbeitsabläufen und Hürden. Es findet keine inhaltliche Prüfungshilfe statt. Mentorinnen und Mentoren weisen auf relevante Ansprechstellen hin.

    Im Verlauf werden Checklisten und Workflows getestet und konkrete To-dos formuliert.

    Zum Abschluss erfolgt ein gemeinsames Zielreview und eine kurze schriftliche Empfehlung für die nächste Phase.

    B) Leitfaden für Mentees

    Definiere maximal drei Ziele pro Phase. Sie sollten realistisch und messbar sein.

    Bereite dich vor, indem du konkrete Beispiele deiner aktuellen Hürden mitbringst, etwa unzugängliche Formeln oder ungetaggte PDFs.

    Setze To-dos direkt nach dem Treffen um und sende eine kurze Statusmeldung.

    Notiere, was gut funktioniert hat, und übernimm offene Punkte in das nächste Treffen.

    Ein Matching-Formular könnte etwa die folgenden Felder enthalten:

    Name, Studiengang, Semester und Erreichbarkeit.

    Fachinteressen wie Analysis oder Lineare Algebra.

    Technologieprofil, zum Beispiel Screenreader, Braille, Low-Vision-Setups oder Kameralösungen.

    Verfügbarkeit nach Wochentagen und Tageszeiten.

    Kurzbeschreibung der Ziele für die nächsten vier bis acht Wochen.

    Community-Kodex (Kurzvorlage)

    Der Umgang sollte respektvoll und lösungsorientiert sein, frei von Diskriminierung.

    Persönliche Informationen bleiben vertraulich in der Gruppe.

    Materialien müssen barrierearm sein, mit klaren Linktexten und ohne reine Bild-Formeln.

    Bei Prüfungen gilt Neutralität: keine inhaltliche Hilfe, sondern Hinweise zu Workflows und Organisation.

    Feedback soll kurz, konkret und wertschätzend sein.

    Datenschutz und Rollenklärung

    Erhebe nur notwendige personenbezogene Daten wie Kontakt, Verfügbarkeit und Ziele.

    Vereinbare Vertraulichkeit schriftlich.

    Trenne die Rollen klar: Buddy- oder Mentoringpersonen unterstützen bei Organisation und Workflows, nicht bei inhaltlichen Prüfungsleistungen.

    Universitätsübergreifende und externe Community

    Selbsthilfeorganisationen

    Vor allem Studierende mit Handicap, die inklusiv beschult wurden und die Anstrengungen der Hochschulreife erfolgreich hinter sich gebracht haben, haben gelegentlich Einwände gegen eine enge Anbindung an die Community. Dennoch gibt es gerade für behinderte Studierende gute Gründe, ihren Organisationen nicht ganz den Rücken zu kehren. Bist du dir beispielsweise unsicher, ob ein Hilfsmittel für die Bewältigung deines Studiums sinnvoll ist, kannst du dir innerhalb der Selbsthilfegruppe herstellerneutrale Informationen beschaffen. In der Beantragung von Hilfsmitteln und Assistenzen kannst du dir ebenfalls Tipps zur Antragstellung bis hin zu individueller Rechtsberatung im Ablehnungsfall einholen. Gerade als Studierender bist du manches Mal mit behindertenspezifischen Fragen konfrontiert, die von einer öffentlichen Beratungsstelle nicht beantwortet werden können. Du musst in solchen Fällen nicht stetig Pionierarbeit leisten. Eine Selbsthilfegruppe kann sinnvoll sein, denn die Chance, in diesem Rahmen jemanden zu finden, der ein ähnlich gelagertes Problem schon für sich lösen konnte, ist relativ hoch.

    Die wichtigsten Selbsthilfegruppen und Organisationen in Deutschland und im europäischen Raum sind:

    Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS)

    Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), gegliedert in lokale Vereine

    European Blind Union (EBU)

    Stammtische und Fachgruppen

    Als Mitglied einer für dich passenden Fach- oder Selbsthilfegruppe erhältst du über die Vereinsorgane aktuelle Informationen aus der Community und erfährst, wo sich Stammtische in deiner Stadt treffen.

    DVBS-Fachgruppen, zum Beispiel im MINT-Bereich, bieten Austausch über Studienorganisation, barrierefreie Technologien, Nachteilsausgleiche und Hilfsmittel.

    Online-Kanäle wie Foren, Mailinglisten oder Messenger-Gruppen sollten mit klaren Regeln und Moderation genutzt werden.

    DVBS-Mitgliedschaft und rbm-Rechtsberatung (Hinweis)

    Wenn du Mitglied im DVBS bist, kannst du kostenlose Rechtsberatung durch die Kanzlei Rechte behinderter Menschen in Anspruch nehmen, sofern die Fragen im Zusammenhang mit deiner Sehbehinderung stehen. Das kann besonders bei Anträgen, Ablehnungen, Widersprüchen oder der Durchsetzung von Nachteilsausgleichen hilfreich sein.

     


    Info-Flyer für Assistierende

    Solltest du einmal eine Assistenz in Anspruch nehmen und die entsprechende Person noch unerfahren im Umgang mit Sehbehinderungen sein, so kannst du der Einfachheit halber den folgenden Flyer-Text hier herauskopieren und weiterleiten.

    Leitfaden für Assistenzen

    1 Orientierung und Mobilität

    1.1 Blindenführtechnik

    Bieten Sie der blinden Person zum Führen Ihren Ellenbogen an.

    Sprechen Sie mit der Person und berühren Sie mit Ihrem Ellbogen deren Arm, dann weiß die zu führende Person, wo sich Ihr Ellbogen befindet.

    1.1.1 Kommentare

    Räumliche Enge: Neben der Führtechnik sollten Sie, wenn es notwendigwird, den Weg auch kommentieren, z. B. „Jetzt müssen wir mal kurz hintereinander gehen, weil vor uns die Tische so eng stehen…“ Parallel dazu nehmen Sie dann den Ellbogen nach hinten, wie in der Führtechnik erlernt.

    Treppen: Sagen sie Treppen in jedem Fall an und bleiben Sie davor stehen, denn auch die geführte Person kann mal unaufmerksam sein.

    Türen: Gehen Sie mit der blinden Person durch eine Türe, die zufallen könnte, sagen Sie immer Tür Rechts, Tür Links, damit auch der geführte die Tür hält.

    1.2 Toiletten

    Begleitung: Begleiten Sie die blinde Person nur bis zum Haupteingang zu den Toiletten. Erklären Sie mit
    Worten, wie die Räumlichkeiten aufgebaut sind, z. B. wo Kabinen oder Waschbecken sind.

    Wartebereich: Fragen Sie, ob die Person alleine zurück findet, oder ob sie warten sollen. Wichtig ist, dass Sie vor der Haupttüre und nicht im Vorraum warten.

    1.3 Zimmer

    Sollte es sich ergeben, dass Sie eine Person in einem Gebäude abholen sollen oder um anderweitige Hilfe-stellung in deren Räumlichkeiten gebeten werden, sollten Sie folgendes beachten:

    – Vor dem Eintreten: Klopfen Sie an und warten, bis eine Antwort von drinnen erfolgt. Antworten Sie, indem Sie sich vorstellen und erwähnen sie das Anliegen.

    -in den Räumlichkeiten: Achten Sie darauf, dass Sie möglichst nichts verlegen, bzw. verändern. Wenn doch, so müssen Sie dies mit der Person besprechen. Sonst kann es sein, dass Gegenstände für die blinde Person nicht mehr auffindbar sind.

    – Zurückhaltung: Bitte achten Sie die Privatsphäre der blinden Person und schauen Sie sich nur nach Auf-forderung im Zimmer um. Eine blinde Person merkt, wenn Sie beispielsweise beim Sprechen immer Ihren Kopf drehen.

    – Schließen Sie die Türe, wenn Sie das Zimmer verlassen, bzw. fragen Sie, ob Sie die Türe offen lassen sollen.

    – Anwesenheit: Gehen Sie nie alleine in das Zimmer einer Person, auch wenn Sie den Schlüssel angeboten bekommen, um bspw. etwas zu holen. Damit vermeiden Sie, dass Sie in Verdacht geraten könnten, etwas mitgenommen zu haben.

    2 Unterstützung bei Mahlzeiten

    Signal: Sprechen Sie die Person, an die Sie sich wenden mit Namen an. Wenn Sie ihn nicht wissen, können Sie z.B. durch leichtes Klopfen auf dem Tisch signalisieren, dass Sie da sind, wenn es im Speisesal laut ist. Stellen Sie sich kurz mit Ihrem Namen vor und sagen Sie, dass Sie eine Assistenz sind und ob Sie helfen können.

    Unterstützung beim Buffet: Hier gibt es zwei Möglichkeiten – entweder bleibt die blinde Person am Tisch und Sie beschreiben, was es

    eim Buffet gibt oder Sie gehen zu zweit zum Buffet und Sie erklären, was es gibt. Beispielsweise können Sie fragen, ob jemand beim Frühstück Süßes oder Salziges bevorzugt, dann können Sie kurz aufzählen, was es

    alles gibt.

    Essensanordnung: Erklären Sie bei Bedarf, wie die verschiedenen Nahrungsmittel auf dem Teller nach dem Uhr-Prinzip angeordnet sind: z.B. auf der Sechs liegt das Fleisch, 2 bis 4 der Reis usw.

    Sollte es komplizierte Menüs, wie z. B. Essen am Spieß geben, fragen Sie,ob sie den Spieß herausnehmen sollen. Dies können für Blinde schwierig sein.

    Unterbrechung: Wenn Sie selbst auch beim Essen sind, scheuen Sie sich nicht, kurz darauf hinzuweisen, wenn jemand etwas möchte. Bitten Sie, dass die Person kurz wartet. Meist ist es zu laut, dass eine blinde Person dies bemerkt.

    Missgeschick: Sollte es vorkommen, dass aus Versehen Essen auf die Kleidung tropft, suchen Sie eine Gelegenheit dies der blinden Person möglichst diskret mitzuteilen. Der Hinweis wird dankbar angenommen.

    3 Kommunikation

    Im Gespräch: Bedenken Sie, dass blinde Personen Sie nicht sehen. Sie müssen sich selbst zu erkennen geben. Reagiert jemand nicht, den Sie ansprechen wollen, so können Sie der Person durch leichte Berührung am Oberarm signalisieren, dass sie ihn oder sie meinen.

    Beendigung eines Gesprächs: Laufen Sie nicht einfach weg, ohne der blinden Person dies mitzuteilen. Es ist sehr unangenehm, plötzlich mit einer nicht mehr anwesenden Person sprechen zu wollen.

    Hinweise auf die Umgebung: Verwenden Sie keine Begriffe, wie „da“ oder „dort“. Besser ist es, wenn Sie beschreiben, wo sich etwas befindet, wie z.B. „vor Ihnen“, „hinter Ihnen“, „auf 2 Uhr“ usw.

    Umgangssprache: Sie können ohne weiteres Worte benutzen, die mit Sehen zu tun haben. Auch Blinde benutzen diese Worte im Alltag. Sie sagen auch „Auf Wiedersehen“

    Es ist nicht tragisch, wenn Sie den einen oder anderen Tipp nicht beachten, wenn Sie unsicher sind, können Sie auch nachfragen. Sie werden schnell Erfahrungen im Umgang mit blinden Menschen sammeln.


    Praktika

    Praktikum als Türöffner

    Praktika sind oft ein Sprungbrett in den Beruf. Gerade für Studierende mit Behinderung ist ein Praktikum eine sehr gute Chance: Du kannst dich beruflich positionieren, Orientierung finden und gleichzeitig potenziellen Arbeitgebern und Kollegen zeigen, was du kannst. Ein Arbeitgeber kann risikolos testen, ob du mit deinen Fähigkeiten, deinem Know-how und auch mit deiner Behinderung für das Unternehmen infrage kommst.

    Die Rückmeldungen aus Industrie, Wirtschaft und öffentlichem Dienst zu Praktika von Menschen mit Handicap sind häufig positiv, und nicht selten entsteht daraus ein festes Arbeitsverhältnis. Wenn sich ein Unternehmen auf einen Menschen mit einer Sehschädigung oder totaler Blindheit einlässt, wird die Zusammenarbeit oft als eine Art Aha-Erlebnis beschrieben.

    Arbeitgeber und Kollegen stellen häufig fest, dass es relativ leicht ist, Arbeitsprozesse so umzustellen, dass du sie übernehmen kannst. Oft bringst gerade du als behinderte Person neue Impulse für die Produktivität des Unternehmens und seine Kultur ein.

    Praktikum zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit

    Auch wenn dein Praktikum die Karriere nicht offensichtlich voranbringt oder vielleicht nicht gut gelingt, lernst du auf jeden Fall ein Stück Arbeitswelt kennen und erweiterst deinen Erfahrungshorizont. Du hast deine Fähigkeiten und dich als Person erprobt und bist vielleicht sogar an deine Grenzen gegangen.

    Diese Leitgedanken sollen dir helfen, schon im Vorfeld und in der Planung mögliche Fehler zu vermeiden. Die Planung ist entscheidend, um ein Scheitern zu vermeiden.

    Bedenke, dass ein Praktikum zeitlich extrem begrenzt ist. Du hast in der Regel wenig Zeit, zum Beispiel deine Arbeitsweise umzustellen. Wenn sich deine Hilfsmittel als unzureichend erweisen, kann der Praktikumszeitraum schon vorbei sein.

    Versuche, deine Arbeitsweise und dein Know-how realistisch einzuschätzen.

    Sprich mit anderen über dein Vorhaben und versuche herauszufinden, wie du in der täglichen Arbeit wahrgenommen wirst.

    Überlege dir, welche Arbeiten du im Praktikum gerne übernehmen würdest und welche auf keinen Fall.

    Entscheidend ist oft die Frage, ob das Praktikum Sinn macht.

    Stell dir zum Beispiel die Frage: „Ist es sinnvoll, dass ich als blinder Informatiker ein Praktikum antrete, bei dem fast ausschließlich mit für mich völlig unzugänglichen grafisch orientierten Programmen gearbeitet wird?“

    Auch in sozialen Studiengängen gibt es solche Fragen: „Wie löse ich auf der angestrebten Praktikumsstelle im Kinderheim das Problem der Aufsichtspflicht? Gibt es Möglichkeiten, nur mit einzelnen Kindern zu arbeiten, sodass ich mit meiner Sehbehinderung nicht die ganze Gruppe draußen beaufsichtigen muss?“

    Informiere dich möglichst genau über die Arbeitsinhalte. Wenn sich sofort zeigt, dass behinderungsbedingte Schwierigkeiten auftreten können, sprich sie an – am besten gleich mit Lösungsvorschlägen.

    Geh davon aus, dass der Arbeitgeber wahrscheinlich keine Erfahrung mit behinderten Praktikanten hat.

    Kläre im Vorfeld, wie die Betreuung geregelt ist. Besonders für behinderte Praktikanten ist es unverzichtbar, feste Ansprechpartner im Unternehmen zu haben. Manchmal hat der Betreuer wenig Zeit für dich. Solche Dinge erfährst du durch Austausch mit anderen Studierenden oder in der Behindertencommunity.

    Behalte im Kopf, dass ein Praktikum dazu dient, Praxis zu erlernen. Das bedeutet auch, dass du Fehler machen darfst und sollst. Du musst niemandem verbissen beweisen, dass du trotz deiner Behinderung alles kannst. Du beweist schon genug, indem du dich dem Arbeitsmarkt stellst.

    Praktika an der Hochschule

    In vielen Studiengängen gehören Hochschulpraktika dazu. Sie sollen Lerninhalte vertiefen und anwenden.

    Zum Beispiel wirst du im Umgang mit Messgeräten geschult, die in Lehrveranstaltungen verwendet werden. Oft zeigen erst Praktika die Grenzen erlernter Theorien. Diese Praktika bestehen meist aus Lehrveranstaltungen mit Praxisaufgaben, die du lösen sollst. Dabei bekommst du ein Gefühl für die Inhalte und kannst unter Laborbedingungen risikolos Erfahrungen sammeln.

    Praktikum in Industrie und Wirtschaft

    Viele Unternehmer rekrutieren zukünftige Mitarbeiter über Praktikumsstellen. Diese werden manchmal wie Stellenangebote in Zeitungen, Magazinen oder Portalen ausgeschrieben.

    Die Kommunikation über soziale Netzwerke nimmt stark zu. Es ist sinnvoll, dass du mit diesen Netzwerken umgehen kannst.

    Öffne möglichst alle Kommunikationskanäle. Dann erfährst du auch, wo du gute Praktika absolvieren kannst.

    Praktika im Ausland

    Bei einem Auslandspraktikum erhältst du nicht nur Einblick in die Arbeitswelt, sondern auch in eine andere Kultur und lernst die Fremdsprache noch einmal neu.

    Lass dich durch deine Behinderung nicht von einem Auslandsaufenthalt abhalten.

    Bedenke, dass es in deinem Wunschland ebenfalls behinderte Menschen gibt, die beruflich aktiv sind.

    Finanzierung von Auslandspraktika

    Innerhalb Europas gibt es zwei wesentliche Förderprogramme.

    Wenn du an einer Hochschule eingeschrieben bist und bereits einen Praktikumsplatz im europäischen Ausland hast, kommt eine finanzielle Förderung über ERASMUS infrage.

    ERASMUS hat spezielle Programme für mobilitätseingeschränkte Studierende.

    Wenn du schon ein abgeschlossenes Hochschulstudium hast und nicht mehr eingeschrieben bist, kannst du eventuell über das Leonardo-da-Vinci-Programm gefördert werden.

    Beide Programme bieten finanzielle Unterstützung, vermitteln aber keine Praktika. Du musst also selbst suchen.

    Für außereuropäische Praktika gibt es je nach Fachrichtung unterschiedliche Fördermöglichkeiten.

    Für wirtschaftswissenschaftliche Ausrichtungen bietet sich AIESEC an. AIESEC bietet keine finanzielle Förderung, hat aber eine große Datenbank und hilft organisatorisch.

    Für technische Bereiche oder Forschungsprogramme gibt es RISE.

    Für naturwissenschaftliche Industriepraktika unterstützt dich IAESTE.

    Wenn du schon eine Stelle außerhalb Europas gefunden hast, kannst du dich für eine Förderung durch PROMOS bewerben.

    Jobs an der Uni

    Warum und wann ein Uni-Job Sinn ergibt

    Nicht alle Aufgaben in Forschung und Lehre können von Professoren, Doktoranden, wissenschaftlichen Mitarbeitern und dem übrigen Personal erledigt werden. Die Institute wollen zudem potenzielle Nachwuchsforscher, also Studierende, für ihre Arbeit begeistern. Diese Aufgaben übernehmen oft Hilfswissenschaftler bzw. studentische Mitarbeiter, sogenannte Hiwis. Das sind Studierende, die neben ihrem Studium an einer Hochschuleinrichtung arbeiten. Inhalt, Aufgaben und Pensum hängen stark vom Fachgebiet ab.

    Hiwis übernehmen oft administrative oder betreuende Aufgaben. Sie reichen von der Betreuung anderer Studierender über Tutorentätigkeiten bis zu Rechneradministration, Programmierung oder Hilfe bei Experimenten und deren Auswertung und Dokumentation.

    Manchmal kannst du sogar teilweise von zuhause aus arbeiten, was für Studierende mit Kindern interessant ist.

    Der Stundenlohn für Hiwis liegt zwar unter dem von Werkstudenten in der Industrie, trotzdem ist ein Job an der Uni für viele attraktiv. Ein Hiwijob könnte zu dir passen, wenn du an Forschung interessiert bist. Du erhältst Einblick in wissenschaftliches Denken und Arbeiten, lernst Doktoranden, Mitarbeiter und Professoren kennen. Oft entwickelt sich daraus auch die Idee für deine Abschlussarbeit oder sogar eine wissenschaftliche Karriere.

    Wenn du gerne mit Menschen arbeitest, ist ein didaktisch ausgerichteter Hiwijob passend. Eine Tutorenstelle bietet sich an, wenn du schon ein paar Semester studierst. Häufig arbeiten Hiwis an öffentlichen Stellen für Studierende, etwa im Rechenzentrum oder in der Bibliothek.

    Hiwijob und Behinderung

    Für behinderte Studierende kann eine Hiwistelle ein sehr guter beruflicher Einstieg sein.

    Flexible Arbeitszeiten

    Du schließt einen Vertrag über eine bestimmte Stundenzahl pro Monat. Wann du arbeitest, bestimmst du oft selbst.

    An Campushochschulen arbeitest du dort, wo du auch studierst. Für Studierende mit Mobilitätseinschränkungen ist das besonders hilfreich.

    Du hast definierte Aufgaben, aber der Druck ist meist geringer als in der Industrie. Hiwijobs gelten auch als Möglichkeiten zur Erprobung. Verträge laufen oft nur über ein Semester und werden häufig verlängert, sodass du flexibel bleibst.

     


     

    Anlaufstellen für Studierende mit Behinderung an deutschen Hochschulen

    Die folgende Liste erhebt derzeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird noch ergänzt.

    Hochschule Stelle E-Mail
    Karlsruher Institut für Technologie ACCESS@KIT – Zentrum für digitale Barrierefreiheit info@access.kit.edu
    Technische Universität München Studienberatung / Inklusion info@ze.tum.de
    Technische Universität Berlin Beratung Studieren mit Beeinträchtigungen barrierefrei@tu-berlin.de
    Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg Zentrale Studienberatung / Barrierefreiheitsanlaufstelle studium@b-tu.de
    Technische Universität Darmstadt Projekt Handicap / Beratung Studieren mit Beeinträchtigung studium-handicap@tu-darmstadt.de
    Technische Universität Braunschweig Studieren mit Beeinträchtigung schwerbehindert@tu-braunschweig.de
    Leibniz Universität Hannover Beratung Handicap / ZSB studienberatung@uni-hannover.de
    Technische Universität Dortmund DoBuS – Behinderung und Studium dobus@tu-dortmund.de
    Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen Beauftragte für inklusives Studium bis@rwth-aachen.de
    Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Studium Inklusiv studium-inklusiv@uni-bonn.de
    Technische Hochschule Mittelhessen Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung (SmB/K) smb-k@thm.de
    Hochschule Bielefeld Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung behindertenberatung@hsbi.de
    Hochschule Koblenz Beratung Studieren mit Behinderung barrierefrei@hs-koblenz.de
    Hochschule Merseburg Behindertenbeauftragter behindertenbeauftragter@hs-merseburg.de
    Technische Hochschule Deggendorf Beratung Studieren mit Behinderung inklusion@th-deg.de
    Frankfurt University of Applied Sciences Stabsstelle Chancengerechtigkeit & Diversity
    Technische Hochschule Nürnberg Beratung Studieren mit Handicap
    Universität zu Köln Servicezentrum Inklusion inklusion@verw.uni-koeln.de
    Universität Siegen Servicebüro Inklusive service-inklusion@uni-siegen.de
    Westfälische Wilhelms-Universität Münster Studierendensekretariat studierendensekretariat@uni-muenster.de
    Technische Universität Dresden Referat Inklusion / StuRa
    Universität Leipzig Chancengleichheit – Studium und Behinderung chancengleichheit@uni-leipzig.de
    Technische Universität Chemnitz Zentrale Studienberatung / Inklusion
    Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Studieren mit Behinderung / chronischer Erkrankung
    Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Beratungsstelle für Inklusion inklusion@uni-halle.de
    Universität Freiburg Studieren mit Behinderung / chronischer Erkrankung studium@uni-freiburg.de
    Universität Heidelberg Team Inklusives Studieren inklusiv.studieren@uni-heidelberg.de
    Universität Stuttgart Studium mit Handicap studium-mit-handicap@uni-stuttgart.de
    Universität Ulm Studieren mit Behinderung / chronischer Erkrankung
    Universität Augsburg Inklusion für Studierende bist@stw-a.de
    Philipps-Universität Marburg Service- und Beratungsstelle für ein inklusives Studium (SBS) sbs@verwaltung.uni-marburg.de
    Technische Universität Hamburg Studium mit Beeinträchtigung beeintraechtigt-studieren@tuhh.de
    Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft Zentrale Studienberatung / Gleichstellung gleichstellung@h-ka.de
    Hochschule Mannheim Barrierefreiheit / Rückmeldung barrierefreiheit@th-mannheim.de
    Hochschule Osnabrück Studieren mit Beeinträchtigung servicedesk@hs-osnabrueck.de
    Hochschule RheinMain Barrierefreies Studium studieren@hs-rm.de
    Hochschule München Studieninformation / Beratung beratung@hm.edu
    Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg Allgemeine Studienberatung studienberatung@oth-regensburg.de
    Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden Beratung – Barrierefrei studieren amberg@oth-aw.de
    Hochschule Kempten Studienberatung / Studieren mit Behinderung studienberatung@hs-kempten.de
    Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) Studieren mit Behinderungen barrierefrei@edu.rptu.de
    Johannes Gutenberg-Universität Mainz Servicestelle für barrierefreies Studieren barrierefrei@uni-mainz.de
    Universität des Saarlandes Kontaktstelle Studium und Behinderung ksb@uni-saarland.de
    Universität Trier Studieren mit Beeinträchtigung barrierefrei@uni-trier.de
    Universität Rostock Barrierefrei studieren barrierefrei@uni-rostock.de
    Universität Greifswald Studieren mit Handicap studierenmithandicap@uni-greifswald.de
    Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Barrierefrei studieren barrierefrei-studieren@uv.uni-kiel.de
    Universität zu Lübeck Barrierefreiheit barrierefreiheit@uni-luebeck.de
    Universität Bremen KIS – Kontakt- und Informationsstelle kis@uni-bremen.de
    Bergische Universität Wuppertal Studieren mit Beeinträchtigung behindertenberatung@uni-wuppertal.de
    Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) Studieren mit Behinderung / ZSB beeintraechtigt-studieren@fau.de
    Universität Passau Studieren mit Beeinträchtigung studieren-mit-beeintraechtigung@uni-passau.de
    Universität Potsdam Studentische Beratung Barrierefrei barrierefrei@uni-potsdam.de
    Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Behindertenreferat (AStA) behindertenreferat@uol.de
    Universität Kassel Servicestelle Studium und Behinderung studium.barrierefrei@uni-kassel.de
    Friedrich-Schiller-Universität Jena Diversitätsbüro – Studium und Behinderung diversitaet@uni-jena.de
    Universität Würzburg KIS – Kontakt- und Informationsstelle kis@uni-wuerzburg.de
    Universität Duisburg-Essen ABZ – Inklusionsberatung abz.handicap@uni-due.de
    Ruhr-Universität Bochum (RUB) Beauftragte/r für Studierende mit Behinderung beauftragte-behinderte-studierende@rub.de
    Goethe-Universität Frankfurt Inklusion / Barrierefrei Studieren barrierefrei@uni-frankfurt.de
    Hochschule Heilbronn Inklusiv studieren inklusiv-studieren@hs-heilbronn.de
    Hochschule Offenburg Zentrale Studienberatung studienberatung@hs-offenburg.de
    Hochschule Niederrhein Studieren mit Beeinträchtigung beeintraechtigt@hs-niederrhein.de
    Hochschule Darmstadt (h_da) Disability Support disability.support@h-da.de
    Ostfalia Hochschule Zentrale Studienberatung – Beauftragte zsb@ostfalia.de
    Hochschule Ruhr West Zentrale Studienberatung studienberatung@hs-ruhrwest.de
    Eberhard Karls Universität Tübingen Zentrale Studienberatung – Beratung Studieren mit Beeinträchtigung zsb@uni-tuebingen.de
    Universität Konstanz Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung christiane.harmsen@uni-konstanz.de
    Universität Mannheim Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung nachteilsausgleiche@uni-mannheim.de
    Universität Hohenheim Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Krankheit Rotraud.Konca@uni-hohenheim.de
    Ludwig-Maximilians-Universität München Beratungsstelle für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung (ZSB) behindertenberatung@lmu.de
    Humboldt-Universität zu Berlin Behindertenberatung (Studierenden-Service-Center) behindertenberatung@hu-berlin.de
    Freie Universität Berlin Beratung Barrierefrei Studieren beratung-barrierefrei@zuv.fu-berlin.de
    Universität Hamburg Koordination beeinträchtigt studieren (Campus-Center) beeintraechtigt-studieren@uni-hamburg.de
    Justus-Liebig-Universität Gießen Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung barrierefrei@uni-giessen.de
    Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung barrierefrei@hhu.de
    Universität Bielefeld Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung barrierefrei@uni-bielefeld.de
    Universität Paderborn Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung barrierefrei@uni-paderborn.de
    FernUniversität in Hagen Zentrum für Fernstudium und Behinderung (ZFB) zfb@fernuni-hagen.de
    Technische Universität Ilmenau Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung studierendenberatung@tu-ilmenau.de
    Bauhaus-Universität Weimar Beratungsangebot Studieren mit Beeinträchtigung studierendenberatung@uni-weimar.de
    Georg-August-Universität Göttingen Beauftragte für Studierende mit Behinderungen/chron. Erkrankungen katrin.lux@zvw.uni-goettingen.de
    Technische Universität Clausthal Beauftragter für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung handicap@tu-clausthal.de
    Leuphana Universität Lüneburg Beauftragte für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung diversity@leuphana.de
    Universität Koblenz Beauftragter für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung annalauermann@uni-koblenz.de
    Otto-Friedrich-Universität Bamberg Behindertenbeauftragte – Kontaktstelle Studium und Behinderung bafbs@uni-bamberg.de
    Universität Regensburg Beauftragter für Studierende mit Behinderung/chron. Erkrankung handicap@ur.de
    Universität Bayreuth Beratungsstelle „BECKS“ becks@uni-bayreuth.de

     


     

    Studienabbruch

    Du denkst schon eine Weile über den Studienabbruch nach? Wichtig ist jetzt, einen wachen Kopf zu bewahren: Bemühe dich um eine objektive Einschätzung deiner Lage, bevor du dich endgültig für das Beenden des Projekts „Studium“ entscheidest, in das du vermutlich schon einige Arbeit gesteckt hast.

    Unerreichbare Studienleistungen

    Die Mehrzahl der Studierenden kämpft in bestimmten Studienphasen damit, dass sie glauben, die Studienanforderungen nicht mehr stemmen zu können. In einer solchen Phase könnte es helfen, deinem individuellen Zeitmanagement und deiner Arbeitstechnik im Studium verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken, um einen Weg aus der als Sackgasse empfundenen Situation zu finden.

    Sollte es trotz aller Bemühungen für dich nicht möglich sein, deine Prüfungsleistungen fristgerecht abzulegen, musst du dir darüber klar werden, welche Gründe und Ursachen dafür verantwortlich sind.

    Hast du dich schon erkundigt, ob du wirklich alle Verlängerungsmöglichkeiten bzw. Wiederholungsmöglichkeiten oder Alternativleistungen bei nichtbestandener Prüfung ausgeschöpft hast? Eventuell kann dir ein Gespräch mit dem Prodekan oder Referenten für Lehre, einem Büro für Prüfungsangelegenheiten deiner Fakultät oder dem zentralen Studierendenbüro deiner Hochschule weiterhelfen.

    Die Behinderung

    Solltest du einen begründbaren behinderungsbedingten zeitlichen Mehraufwand haben oder aufgrund deiner Behinderung bzw. chronischen Krankheit nicht stetig am Studium teilnehmen können, musst du mit dem Behindertenbeauftragten deiner Hochschule, dem Prüfungsamt und direkt mit den Fakultäten über deine Probleme sprechen. Grundsätzlich gibt es Möglichkeiten, zeitliche Verlängerungen zu erwirken. Diese variieren jedoch von Hochschule zu Hochschule und sind leider nicht gesetzlich verbindlich.

    Vielleicht ist auch ein Hochschulwechsel eine Lösung. Wenn du zum Beispiel an eine Hochschule wechselst, die durch eine spezifische Anlaufstelle mehr Erfahrung mit Studierenden hat, die ein Handicap vorweisen, bist du wahrscheinlich in weniger Situationen gezwungen, „Pionier spielen“ und dir den gesamten Studienablauf selbst erarbeiten zu müssen.

    Ein Studium ist nicht meine Sache

    Nicht alle Menschen können sich in ein Studium einfinden. Gründe dafür können sein, dass dir das Studium zu theoretisch erscheint, du dir mehr Praxis wünschst oder du eher einen organisierten und vorstrukturierten Tagesablauf benötigst.

    Solltest du zu dieser Erkenntnis gekommen sein, muss das jedoch nicht zwingend einen Abbruch nach sich ziehen.

    Vielleicht hilft dir ein temporärer Tapetenwechsel weiter.

    So kannst du zum Beispiel durch ein auf dein Studienfach bezogenes Praktikum prüfen, ob dir grundsätzlich der berufliche Alltag, der dich nach dem Studium erwarten würde, zusagt. Oft erträgt man danach den manchmal als trocken empfundenen Studienalltag besser, weil man wieder einen Sinn im eigenen Studium sieht bzw. weiß, wofür man die Arbeit auf sich nimmt.

    Eine weitere Möglichkeit wäre im Fall eines momentanen Universitätsstudiums der Wechsel auf eine Fachhochschule oder Berufsakademie, die ein anwendungsorientierteres Profil besitzt.

    Vergiss auch nicht, dass bereits erbrachte Studienleistungen bei einem Hochschulwechsel zum Teil anerkannt werden.

    Was kommt danach?

    Welche beruflichen Möglichkeiten sich für dich nach einem Studienabbruch ergeben, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

    Welches Studienfach hattest du belegt?

    In welchem Stadium des Studiums erfolgte der Abbruch?

    Hast du das Studium spät abgebrochen, dann sind die Möglichkeiten, Kenntnisse aus deinem Studium später einzubringen, größer und es erweist sich als sinnvoll.

    Direkt in den Job

    Es ist eine tolle Bestätigung, wenn dich ein Unternehmen, das zum Beispiel durch ein erfolgreiches Praktikum auf dich aufmerksam wurde, bereits während des Studiums „abwerben“ möchte. Bedenke aber, dass du ohne Studienabschluss dastehst, falls es mit dem Arbeitsverhältnis wider Erwarten Probleme gibt.

    Im Laufe deines späteren Berufslebens rückt das Fehlen des Abschlusses meist immer weiter in den Hintergrund, da Berufserfahrung wichtiger wird. Ausgenommen sind natürlich Berufe, bei denen ein akademischer Abschluss zwingend erforderlich ist, wie etwa im Jurastudium. Zu Beginn deines beruflichen Werdegangs ist der Studienabschluss dennoch nicht zu unterschätzen.

    Vom Studium in die Ausbildung

    Solltest du dich für einen Wechsel in einen Ausbildungsberuf entscheiden, kannst du versuchen, eine Ausbildungsverkürzung zu erwirken. Ansprechpartner dafür sind der Ausbildungsbetrieb und die für die Ausbildung zuständigen Stellen deiner Region – wie Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Kammern der freien Berufe. Die Verkürzung muss bei der zuständigen Stelle beantragt werden und der Ausbildungsbetrieb muss zustimmen. Für deine persönliche Entwicklung kann es sehr hilfreich sein, nach etwas Berufspraxis erneut zu versuchen, ein Studium aufzunehmen.