Zum Inhalt springen

Kurzanleitung zur Nutzung mathematischer Inhalte mit Sprachausgaben

    Allgemeines

    Die üblicherweise für Vorlesungen verwendeten PDF-Skripte sind in aller Regel nicht barrierefrei. Oft sind in ihnen benutzte Symbole und Formelstrukturen nicht lesbar. Tabellen sind im besten Fall zwar eindeutig, werden dann jedoch oft als einfache Textzeile vorgelesen, was eine strukturierte Navigation erschweren kann. Eingebundene Grafiken sind im Normalfall gar nicht lesbar.

    LaTex und PseudoTex

    Die verwendeten PDF-Dateien werden jedoch in aller Regel auf Basis von LaTex-Skripten generiert, die eine eindeutige Darstellung bieten und mit Screen Readern vollständig erfassbar sind. PseudoTex stellt eine vereinfachte, speziell auf Barrierefreiheit angepasste Form des LaTex-Codes da. Dies ist die erstrebenswerteste Form, sie liegt aber nicht immer für alle Skripte vor. Daher sollte als Minimum in jedem Fall das LaTex-Skript der durch die Dozenten verwendeten PDF-Dateien genutzt werden.

    Ein Nachteil von LaTex-Code gegenüber PseudoTex-Darstellung ist die Verwendung von Formatelementen, beispielsweise für Darstellung fetten Textes, oder bestimmter Umgebungen wie Gleichungen. Ein weiterer Aspekt, der für Verwirrung sorgen kann und bei der Nutzung bedacht werden sollte ist, dass es in LaTex verschiedene Möglichkeiten gibt, ähnliche Symbole darzustellen, beispielsweise sind sowohl \dots als auch \cdots Möglichkeiten, drei Punkte zu generieren und die Nutzung kann zwischen verschiedenen Dozenten variieren. Ein Versuch, klassischen LaTex-Code für Blinde intuitiver zu gestalten sind Aussprachewörterbücher für die Sprachausgaben NVDA und Jaws. Über diese kann mit Leerersetzungen für die Formatelemente und eindeutigen Aussprachebelegungen für verschiedene Darstellungsformen gearbeitet werden.
    Was sowohl LaTex als auch PseudoTex für die barrierefreie Nutzung sehr geeignet macht, ist die hohe Editierbarkeit.

    MathJax und MathML

    MathJax und MathML sind Darstellungsformen für mathematische Inhalte, die einem vor allem Online begegnen werden, beispielsweise auf Wikipedia. Ihr Vorteil liegt in ihrer Strukturierung. In den Formeln kann man auf verschiedenen Ebenen navigieren und in tiefere Ebenen bzw. Teile der Formeln hinein navigieren, um diese zu erkunden. Nachteil dieser Darstellung ist ihre mangelnde Editierbarkeit. Sowohl mit Jaws als auch mit NVDA kann in den Formeln navigiert werden, für NVDA ist hier die zusätzliche Installation des MathPlayer notwendig. Anschließend kann hier mittels der Tastenkombination NVDA+Alt+M in die mathematischen Inhalte hinein navigiert werden.